Lumbalpunktion – Nervenwasseruntersuchung

Das Gehirn und das Rückenmark sind im Gegensatz zu anderen Strukturen des Körpers besonders geschützt und von einer sogenannten Blut-Hirn-Schranke umgeben. Das bedeutet, dass bestimmte Substanzen aus dem Blut nicht in das Gehirn übertreten können, sie sind nicht bluthirnschrankengängig. Auch in der anderen Richtung, vom zentralen Nervensystem in das Blutgefäßsystem, ist diese Barriere wirksam.

Wenn es nun den Verdacht gibt, dass zum Beispiel ein entzündlicher Prozess im Bereich des zentralen Nervensystems vorliegt, gibt es bisher keine Möglichkeit dies durch eine Blutuntersuchung nachzuweisen, wegen der Bluthirnschranke, die Untersuchung muss direkt aus dem Nervenwasser des zentralen Nervensystems gewonnen werden.

Dazu führt man eine sehr dünne Nadel zwischen den Dornfortsätzen der unteren Wirbelkörper bis in den Rückenmarkskanal ein und entnimmt dort einige Milliliter Nervenwasser (lateinischer Begriff: Liquor). Das Rückenmark selbst hört bereits im Bereich der unteren Brustwirbelkörper auf, so dass man nicht Gefahr läuft das Rückenmark durch die Untersuchung zu verletzen.

Die Lumbalpunktion ist in der Neurologie eine sehr häufig und bei bestimmten Verdachtsdiagnosen routinemäßig durchgeführte Untersuchung.