Myasthenien und andere neuromuskuläre Übertragungsstörungen

Informationen und Signale werden in Nerven als elektrische Ströme geleitet. Wenn das Signal vom Nerven auf das Zielorgan überspringt, geschieht dies durch das Ausstoßen eines Botenstoffes (Transmitter), der am Erfolgsorgan an einen spezifischen Rezeptor bindet, um dort ein neues elektrisches Signal auszulösen.

Der Botenstoff bei der Übertragung von Nervensignalen auf den Muskel heißt Acetylcholin und die Übertragung findet an der sogenannten motorischen Endplatte statt.

Es gibt Erkrankungen, bei denen diese neuromuskuläre Übertragung gestört ist. Dazu gehört zum Beispiel die Myasthenia gravis. Bei der Myasthenia gravis bildet das Immunsystem Antikörper gegen Strukturen der motorischen Endplatte und dies stört die Übertragung von Nervensignalen auf den Muskel. Die Folge ist eine schnelle Ermüdbarkeit von Muskeln, in schweren Fällen auch in Verbindung mit Atemschwierigkeiten, Schluck- und Sprechproblemen. Die Myasthenie ist eine Autoimmunerkrankung.

Zu einem frühen Krankheitszeitpunkt können die Symptome sehr diskret ausgeprägt sein, sich zum Beispiel durch ein hängendes Augenlid oder Doppelbilder äußern.

Neben Medikamenten, die die Verfügbarkeit des Botenstoffs (Transmitter Acetylcholin) steigern, nutzt man für die Behandlung sogenannte Immunsuppressiva.